Good morning Germany! Während ihr alle gemütlich in euren Betten liegt, habe ich es mir endlich mal wieder bequem gemacht, um etwas zu schreiben. In den letzten Tagen war ich nämlich viel zu beschäftigt, um zu berichten, geschweige denn zu lernen.
Der Test am Montag war eine echte Herausforderung, aber das Ergebnis kann sich sehen lassen. Vielen Dank an alle, die mir die Daumen gedrückt haben. Und an die anderen: Irgendwann werde ich es euch verzeihen.
Der Dienstag hat für mich mit einem echten Erfolgserlebnis begonnen. Morgens gebe ich mein Fahrrad an einer bewachten Radstation ab. Als Legitimation muss man nur seinen Namen und seine Telefonnummer angeben. Bisher musste ich jeden Morgen meine kanadische Nummer rauskramen, weil ich mir diese sehr einfache Nummer (672 755 7566) einfach nicht merken konnte. Einer der Volontäre dort hat mich letzte Woche schon mit den Worten begrüßt: Hello Daniela, today I know your phone number because I know you never know your own number. Das war schon etwas peinlich. Als ich heute wieder danach gefragt wurde, konnte ich sie heute fehlerfrei aufsagen. Der Volontär von letzter Woche muss das wohl mitbekommen haben und rief von der anderen Seite der Radstation: YYYEEEESSSS guys let’s celebrate: Daniela knows her phone number. Oh, ich werde sie alle sehr vermissen meine Kanadier. 😊
Wir haben seit dieser Woche einen neuen Lehrer und neue Schüler in der Nachmittagsklasse. Der Lehrer ist nur bedingt lustig und die Gründe, warum die „Neuen“ am Business-Englisch-Kurs teilnehmen, sind auch eher semi motivierend: „Also ich bin nur zum Trinken in Kanada“ „Ich bin nur im Mittagskurs, um meinen Bildungsurlaub zu bekommen“. Aber wir haben trotzdem viel Spaß und die 1,5 Stunden zweimal die Woche sind gut investierte Zeit.
Am Mittwoch habe ich den Unterricht geschwänzt und bin mit drei anderen aus meiner Schule zum Garibaldi Lake gefahren. Seit meinem ersten Tag in Vancouver habe ich immer wieder von diesem wunderschönen See gehört. Deshalb habe ich sofort zugesagt, als ich gefragt wurde, ob ich mitkommen würde.
Sehr oft muss man für die Parks in Kanada eine Reservierung haben. Aber wir hatten Glück und so hieß es am Mittwoch: Rucksack gepackt und los. Für 8 Uhr hatten wir unseren Mietwagen reserviert. Natürlich waren wir drei Deutschen/Schweizer schon 10 Minuten vor der Zeit am vereinbarten Ort. Das katalanische Paar kam 15 Minuten nach der verabredeten Uhrzeit. Ich hatte also Zeit, entspannt Kaffee zu trinken. Eine meiner Mitschülerinnen musste kurzfristig nach Hause, so dass wir uns zu viert auf den Weg zum Park machten. Leider haben wir einen Großteil der 1,5 Stunden Fahrt in Vancouver Downtown verbracht. Keine Ahnung, warum es um 9 Uhr morgens eine Rush Hour aus Vancouver heraus gibt.
Der Garibaldi Lake ist ein türkisfarbener Alpensee in British Columbia. und 90 km südlich von Vancouver. Der See liegt im Garibaldi Provincial Park (Naturschutzgebiet).
Die Wanderung war aufgrund der Höhenunterschiede und des sehr heißen Wetters sportlich, aber wir haben uns genügend Zeit gelassen. Die meiste Zeit waren wir alleine unterwegs, haben die schöne Landschaft genossen und uns über Gott und die Welt und kulturelle Vorurteile unterhalten. Außerdem habe ich eine Lektion in Pilzkunde bekommen. Hier gibt es die unglaublichsten Steinpilze, die ich je in meinem Leben gesehen habe. Man muss also nicht verhungern, wenn man sich mal verirrt.
Nach drei Stunden waren wir dann am See und da war es: Das Postkarten- und Instragram-Foto von Kanada. Ein türkisblauer See, umgeben von schneebedeckten Bergen. Diesen Anblick musste ich wirklich erst einmal auf mich wirken lassen. Auch am See war nicht viel los. Und so hatten wir genug Platz, um den freien Blick zu genießen und tolle Fotos zu machen. Leider haben es meine Mitwanderer nicht geschafft, ein instragam-würdiges Foto von mir zu schießen (und das kann natürlich nur an den Fotografen liegen #anfänger).
Am Ende hatten wir 24 km und 1400 Höhenmeter in den Beinen. Aber der Tag war so viel lehrreicher als die drei Stunden Schule, die ich an diesem Tag verpasst habe.
Schreibe einen Kommentar