It’s the final countdown und ein bisschen Fazit

Samstag, 07.09.2024

7. Etappe Kinlochleven – Fort William

25,15 km – 718 HM

Der letzte Wandertag und ich startete direkt in kurzer Hose und T-Shirt in den Finaltag. Juhuuu. Vorher gab es aber noch ein etwas gewöhnungsbedürftiges Frühstück. Voller Vorfreude hatte ich das vegetarische Frühstück bestellt. Aber alles war ungenießbar. Bis auf das Spiegelei. Aber auch das nur kurz. Denn ich hatte beim Würzen das Salz mit dem Zucker verwechselt. Muss ich noch mehr schreiben? Naja, dann ging es eben ohne Essen los.

Die heutigen Etappen führten über 25 km an den Fuß von Großbritanniens höchstem Berg, dem Ben Nevis.

Das Wetter war heute von Anfang an echt super. Schon nach 10 Minuten habe ich meine Sonnenbrille ausgepackt, Pfützen gab es heute kaum und den ganzen Tag hörte man irgendwo in den Bergen Schafe blöken. Gesehen habe ich übrigens kein einziges.

Das letzte Stück lief ich mit einem Pärchen aus Texas, die mir ein bisschen aus ihrem Leben erzählten. Die letzten Kilometer sind wir dann aber tatsächlich nicht mehr auf dem WHW gewandert. Der führt nämlich an der Hauptstraße entlang – darauf hatten wir keine Lust und sind kurzerhand den Umweg durch den Wald gegangen.

Irgendwann stand ich dann in einem Wohngebiet von Fort William. Da ich den offiziellen Weg verlassen hatte, war ich etwas lost, wo denn nun das offizielle Ziel sein sollte. Also schlug ich mich erst einmal ins Zentrum durch.

In der Innenstadt herrschte reges Treiben. In der Fußgängerzone wimmelte es von Menschen, die Rucksäcke trugen oder sich durch ihren unrunden Gang als Wanderer zu erkennen gaben. Nun galt es, das Ziel in Form eines Mannes auf einer Bank zu finden. Dieser befand sich am Ende der Fußgängerzone und praktischerweise direkt neben meinem Hotel. Nach ein paar Fotos schleppte ich mich verschwitzt aber glücklich in mein Zimmer und stellte mich unter die ewig lange Dusche.

Fazit
Das war sie also, meine Wanderung auf dem West Highland Way. Rückblickend war es ein unvergessliches Erlebnis, das mich sehr beeindruckt hat. Die Landschaft war atemberaubend und überraschte mich jeden Tag aufs Neue. Besonders Loch Lomond und die weiten Täler von Glencoe haben mir manchmal die Sprache verschlagen. Die Wanderung war an manchen Tagen körperlich anstrengend, vor allem mit dem Gepäck auf dem Rücken, aber dafür war das Gefühl am Abend umso befriedigender. An manchen Tagen hätte ich das Wetter verfluchen können – Regen, Matsch und Wind machten mir zu schaffen. Aber man kann wohl nicht von sich behaupten, in Schottland gewesen zu sein, wenn man das nicht erlebt hat. Und dann waren da noch die schönen, sonnigen Tage, die mich die Regentage schnell vergessen ließen.


Die Begegnungen mit anderen Wanderern waren herzlich. Es kam sogar so etwas wie ein Gemeinschaftsgefühl auf. Ich habe viele interessante Gespräche mit Menschen aus aller Welt geführt.


Die Unterkünfte, na ja, die luden oft nicht zum Verweilen ein. Aber da es meistens nur für eine Nacht war, konnte ich mich damit arrangieren.


Rückblickend war es eine Mischung aus Anstrengung, Erholung und unglaublichen Naturerlebnissen. Der Weg hat mir gezeigt, wie schön Schottland ist und wie wichtig es ist, sich für solche Abenteuer Zeit zu nehmen. Die West Highland Wanderung bleibt für mich ein kleines Highlight. Ach ja – und nein, die 1-Million-Euro-Idee kam mir leider nicht.

Sah gar nicht so schlecht aus
Done ♥
Ein wohlverdienter Ziel-Cider


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