30.07.2023
Heute war ich im Lighthouse Park in West Vancouver. Die Anreise war ganz einfach. Mit dem Bus nach Downtown, umsteigen, links am Stanley Park vorbei, über die Lions Gate Bridge nach North Vancouer und dann immer links halten. Allerdings hat die Fahrt 1,5h gedauert, weil ich den Anschlussbus verpasst habe. Warum? Weil eine Frau den Busfahrer zu jeder der 15 einzelnen Haltestellen zwischen hier und dort befragt hatte. Und weil die Kanadier so nett sind, hat der Fahrer brav jede Frage beantwortet. Das hat so lange gedauert, dass wir am Ende 10 Minuten Verspätung hatten. Alle im Bus waren genervt und ich verpasste den nächsten Bus.
Angezogen und bepackt wie für eine Alaska-Expedition musste ich im Park erst einmal meine Hose zippen, die dicken Wandersocken ausziehen und meine Fleecejacke in den Rucksack verstauen. Dafür musste ich mich mit reichlich Sonnencreme eincremen und meine Sonnenbrille aufsetzen. Keine Ahnung, für welches Land ich mir den Wetterbericht angeschaut hatte.
Der Park ist bekannt für, na? Genau: seinen Leuchtturm. Außerdem beherbergt er den größten unzerschnittenen Regenwald des Lower Mainland. Laut Wiki ist der Park einzigartig, weil er Vancouvers letzter erhaltener Douglastannenwald mit Urwaldcharakter ist. Meine Favoriten waren aber der schöne Blick auf die Skyline von Vancouver, das ständige Meeresrauschen im Ohr und der Duft von frischem Holz und Kiefernnadeln. Die Wanderung war heute ziemlich Offroad. Ich musste über Stock und Stein gehen und mehr als einmal meine Hände benutzen. Das hat richtig Spaß gemacht.
Außerdem habe ich am Strand zwei Tiere gesehen, die ich nicht kenne. Es könnten Ameisenbären oder Biber gewesen sein, aber auch Robben, Wale oder Kaninchen. Irgendwie eine Mischung aus allem. Wenn jemand eine Idee hat – bitte melden.
Ein bisschen unangenehm zu schreiben ist mir ja, dass ich DEN Aussichtspunkt verpasst habe, von dem aus man den Leuchtturm am besten sieht. Komoot und ich waren heute irgendwie nicht im gleichen Rhythmus und so habe ich es erst zu spät bemerkt. Aber wer sich dafür interessiert, kann sich hier ganz schöne Bilder anschauen: Lighthouse Park hike near West Vancouver | Vancouver Trails
Sonntags scheinen die Kanadier übrigens noch verrückter zu sein, als unter der Woche. Was ich heute nicht alles gesehen habe. Die Flipp-Flopp-Amerikanerin von der Free Walking Tour stand übrigens auch auf einmal im Wald vor mir.
Da ich noch nicht nach Hause wollte, bin ich nach der Wanderung noch ein bisschen mit dem Skytrain durch die Gegend gefahren. Das stand noch auf meiner To-do-Liste. Das Besondere daran: Der Vancouver SkyTrain ist ohne Fahrer unterwegs und fährt autonom. Kann man ja mal machen – aber ist jetzt auch nicht sooo spektakulär.
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